Mythen zum Stillen–Ammenmärchen

Stillen und Kindererziehung sind sehr emotionale Themen. Über die Jahrhunderte hat sich der Umgang mit Babys verändert, viele Mythen sind entstanden. Da diese heutige Mütter verunsichern, ist es Zeit, mit Mythen und Märchen aufzuräumen:

Stillen ist Instinkt. Wenn eine Mutter stillen möchte, dann klappt das auch.

Die Brust ist zu klein oder zu groß zum Stillen. In unserer Familie hat niemand gestillt, das ist genetisch bedingt.

Die Trinkmenge der Mutter beeinflusst die Milchmenge.

Wenn die Mutter etwas Falsches gegessen hat, bekommt ihr Baby Bauchschmerzen und Blähungen.

Abends reicht meist die Milch nicht aus.

Es ist normal, dass Stillkinder entweder täglich mehrmals oder auch mal 10-14 Tage keinen Stuhlgang haben.

Bei jeder Stillmahlzeit müssen beide Brüste leer getrunken werden, sonst gibt es einen Milchstau.

Es müssen Abstände zwischen dem Stillen von zwei Stunden eingehalten werden.

Meine Milch ist zu dünn, deshalb wird mein Baby nicht satt.

Weiße Lebensmittel machen mehr Milch, z.B. Sahne, Milch, Joghurt, Quark.

Wenn eine Mutter stillt, darf sie keinen Sport treiben, denn dann wird die Milch sauer und das Baby mag die verdorbene Milch nicht trinken.

Wenn Babys abends richtig satt und vollgefüllt sind, schlafen sie besser.

Nach dem 6. Lebensmonat dürfen Babys nachts nicht mehr gestillt werden.

Mit vier Monaten müssen Baby Beikost erhalten, weil die Inhaltsstoffe der Muttermilch weniger werden.

Nach 6, 7, 10,… Monaten gehört die Brust wieder dem Mann, die Mutter sollte nun langsam abstillen.

Babys werden verwöhnt, wenn sie zu häufig gestillt oder getragen werden oder sogar im Zimmer der Eltern schlafen.

Stillen führt zu Haarausfall.

Stillen zehrt, die Mutter verliert immer mehr an Gewicht, das Kind saugt die Mutter aus.

Bei vielen Krankheiten oder Medikamenteneinnahmen muss eine Stillpause eingelegt werden.

Wenn eine Frau wieder schwanger ist, darf sie nicht weiterstillen.

Langes Stillen – über ein Jahr hinaus – verzieht die Kinder.

Durch Stillen bekommt man Hängebrüste.

Hellhäutige und Rothaarige bekommen leichter wunde Brustwarzen (Mamillen).

Wenn eine Mutter hohes Fieber hat, sollte sie eine Stillpause einlegen.

Nach einer Narkose oder nach einer Zahnbehandlung mit örtlicher Betäubung muss eine Stillpause eingelegt bzw. einmalig abgepumpt und die abgepumpte Milch verworfen werden.

Nächtliches Stillen macht Karies beim Kind.

Eine Mutter, die raucht, darf nicht stillen!

Frauen sind schlechte Mütter, wenn sie nicht stillen.

Stillen ist an allem Schuld.

Zusammengetragen 2014 durch Gudrun von der Ohe, Ärztin sowie Still- und Laktationsberaterin IBCLC, www.stillberatung.info